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Buchrezension: Solange die Nachtigall singt

Dienstag, Oktober 29, 2013

Allgemeines

Titel: Solange die Nachtigall singt
Autor: Antonia Michaelis
Verlag: Oetinger
Preis: 16,95 €
Seiten: 447
Genre: Jugendbuch

Klappentext

Nach Abschluss seiner Tischlerlehre begibt sich Jari auf Wanderschaft, um Freiheit und Natur zu genießen. Dabei trifft er auf Jascha, das bezauberndste Mädchen, dem er je begegnet ist, und folgt ihr zu ihrer Enklave mitten im Wald. Gefangen zwischen märchenhafter Schönheit und menschlichen Abgründen wird der harmlose Tischler zum unerbittlichen Jäger.



Zitat

Es gab nichts, was sie zu den Menschen zurückzog. Sie
hatten ihre Welt gefunden, eine Welt aus Schönheit, in
der sie leben konnten und versuchten, zu vergessen.


Meine Meinung

Bei diesem Buch bin ich hin- und hergerissen mit meiner Meinung. Einerseits konnte mich das Buch nicht immer richtig fesseln, andererseits hat es mich aber auch an so vielen Stellen wirklich umgehauen und mich im Endeffekt sehr sprachlos zurückgelassen.

Das Cover ist eher schlicht gestaltet. Ich finde es nicht besonders gut gelungen, da es die Stimmung des Buches zu wenig widerspiegelt. Das Cover stellt zwar in dunklem Grün den Wald dar, zeigt aber kaum die Schönheit und Perfektion, die im Buch eine sehr große Rolle spielen. Mir persönlich ist es dafür etwas zu düster geworden.
Der Titel dagegen gefällt mir sehr. Er klingt schön und passt perfekt zum Buch.

Der Einstieg in das Buch fiel mir etwas schwer und ich fand es anfangs etwas langweilig. Auch zwischendurch gab es einzelne Stellen, in denen die Geschichte an Spannung verloren hat, es konnte mich also nicht wirklich immer fesseln.

Die Geschichte ist einfach nur unbeschreiblich. Die Idee dahinter ist unglaublich originell und sie wurde noch besser umgesetzt. So wie Jari wird auch der Leser in diese Welt aus Schönheit, Perfektionismus und Grausamkeiten hineingezogen und kann kaum Wahrheit und Trug auseinanderhalten. Die vielschichte Geschichte ist gespickt mit vielen kleinen Details, die die ganze Handlung noch verworrener, aber auch lebendiger machen.
Teilweise finde ich die Handlung wirklich sehr krass und abstrus, aber Antonia Michaelis schafft es trotzdem, den Leser das ganze irgendwie glauben zu lassen.

Mit Jari konnte ich mich nicht wirklich identifizieren, das ist aber bei diesem Buch auch gar nicht wichtig. Es wird nicht immer direkt aus seiner Sicht erzählt und man kann als Leser das Geschehen somit auch etwas oberflächlich betrachtet. Gleichzeitig aber sieht man oft mit Jaris Augen, erlebt diese Schönheit des Waldes und der Mädchen.
Die Charaktere sind alle sehr vielschichtig, undurchschaubar und sorgfältig gestaltet. Die Mädchen in ihrer Perfektion werden natürlich genau beschrieben, aber auch Branko, ein geistig zurückgebliebener Mann, oder Tronke, der Förster werden sehr genau beschrieben.
Bei Jari selbst ist eine erschreckende Entwicklung während der Geschichte zu beobachten, die der Leser direkt miterlebt.

Zum Schreibstil von Antonia Michaelis kann ich nicht viel sagen. Er hat mich einfach nur sprachlos gemacht. Die Art wie Antonia Michaelis schreibt ist unglaublich, herausragend, faszinierend. Sie beschreibt alles sehr anschaulich, sie schafft es, dem Leser die richtigen Gefühle zu vermitteln und sie mitzuerleben lassen. Der Leser wird durch diesen unglaublichen  Schreibstil so stark in die Geschichte hineingezogen und kann sie selbst miterleben.
Es ist einfach unbeschreiblich!

Fazit: Dieser Roman hat mich umgehauen, überrascht und sprachlos zurückgelassen, jedoch fällt der Anfang etwas schwer und somit kann ich nicht ganz die volle Punktzahl geben!

Vier, vielleicht eher vier einhalb Bücher würde ich dafür liegen lassen!

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9 Kommentare

  1. Ja, das Buch war wirklich krass. Als langweilig hab ich es nie empfunden, es war halt etwas ruhiger, kein spannungsgeladenes, actionreiches Buch, sondern eher, was mit der Psyche spielt. Der Schluss ist hier der Hammer, allein dafür hat sich das Buch gelohnt!
    LG, A.

    blog4aleshanee.blogspot.de

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    1. ohja, allein für den Schluss lohnt es sich tatsächlich...
      Richtig langweilig fand ich es auch nie, es konnte mich manchmal bloß nicht so richtig fesseln...

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  2. Hi,
    der Schreibstil ist einfach der Wahnsinn :)
    Allerdings fand ich dieses Buch auch etwas schwächer als zb. Der Märchenerzähler, die Worte der weißen Königin oder auch Paradies für alle. Nun hab ich Nashville hier liegen und hab schon einiges negatives von gehört/gelesen, daher lockts mich grad auch nicht so sehr es vom SUB zu holen.
    LG Ela

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    1. Ich hab den Märchenerzähler damals auch besser bewertet, wobei ich mich nicht daran erinnern kann, dass es mich sooo umgehauen hat... aber ich müsste es jetzt nochmal lesen, um direkt vergleichen zu können ;) sonst hab ich von der Autorin nix gelesen, aber eine Freundin ist grad seeeeehr begeistert von Nashville ;D

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    2. Das macht mir Hoffnung, endlich mal jemand dem Nashville gefällt :)

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  3. Sehr schöne Rezension :)! Ich möchte das Buch auch unbedingt bald lesen. Es steht schon auf meiner Wunschliste :) Liebe Grüße, Laura

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  4. Hallo Chrisi! :)
    Dürfen wir dich im Bloggernetzwerk hier unter 4 oder 5 Sternen verlinken?
    Liebe Grüße ♥

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    1. Eher unter vier Sternen, wenn ich x,5 Punkte vergeben hab, dann ist es eigentlich immer eher die Zahl, die da auf dem Bild an Büchern liegt ;)

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